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Künstlerin Katharina Fast
Sängerin, Entertainerin, Kabarettistin
Vita
Kathariina über Katharina


 

Katharina Fast ist eine Deutsche aus Russland, die 1992 aus den weiten Steppen Sibiriens nach Deutschland zog.

 

Wieso die Sachbearbeiterin, Hausfrau, Ehefrau und Mutter in ihrer Freizeit schreibt und mit selbst gedichteten Liedern, Theaterstücken und Geschichten auftritt? Aus purer Verzweiflung und Lust an der Selbstdarstellung!

 

Denn ihre Lieben erahnen nicht einmal im Entferntesten wie sehr sie sich nach Annerkennung, Lob und Liebe verzehrt!

 

Zu Hause hört ihr ja keiner zu! Wenn sie bei ihrer Hausarbeit singt oder leidenschaftlich die schönen langen Gedichte von Puschkin, Lermontow oder Jessenin deklamiert, hört sie nur wie eine Tür nach der anderen zugeschlagen wird, und anstatt Lob und Ovationen, nur noch Stöhnen und Gejammer ertönt: - „Jetzt fängt die schon wieder mit ihrer Kunst an, wir können das nicht mehr hören!“

 

„Das verletzt meine Privatsphäre“, meint ihre Tochter. Privatsphäre - so einen Begriff gab es im kommunistischen Russland nicht, da war alles kollektiv! Da hat sich keiner beschwert, wenn Katharina beim Kuhmelken oder Schweinefüttern laut gesungen hat! Im Gegenteil, der eine Nachbar nahm seine Gitarre und sang mit und der andere guckte um die Ecke und fragte, ob sie nicht noch dieses oder jenes Lied singen könnte. Da gab es diesen Quatsch nicht! Aber hier, hier braucht jeder seine Privatsphäre!

 

Ihr Sohn kommt aus seiner Computerhöhle nur raus, wenn er am Verhungern ist. Wenn das nicht wäre, wüsste Katharina vermutlich nicht einmal mehr, wie er aussieht. Neulich meinte er zu ihr: „Du könntest dir ja auch ein anderes Hobby zulegen, z. B. einen Kochkurs an der Volkshochschule besuchen, davon hätten wir dann alle was.“

 

Katharinas Mann kommt von der Arbeit nur zum Essen nach Hause und verschwindet anschließend bis spät Abends bei seinen über alles geliebten Bienen! In seinem kleinen Bienenreich kommt er sich wohl wie der Kaiser von China vor und die vielen Bienen sind wohl seine Konkubinen. Mit denen kann Katharina nicht konkurrieren, da hat sie keine Chance, sie kann keinen Honig produzieren und ist auch nicht halb so interessant wie diese fleißigen Honigbiester! Sie befürchtet, dass sie auf der Beliebtheitsskala ihres Göttergatten ganz weit hinten steht. Nur noch die Drohnen (für die, die sich mit Bienen nicht auskennen: das sind die Bienen, die sich von den anderen durchfüttern lassen, in diesem Fall wohl die Eunuchen) nur die stehen - so hofft sie jedenfalls - auf der Beliebtheitsskala ihres Mannes noch hinter ihr. Neulich fragte Katharina ihn: - „Wenn du zwischen den Bienen und mir wählen müsstest, wen würdest du wählen?“ „Verlange von mir keine Antwort, sonst bringst du mich um.“ – knurrte er nur. Ihr war alles klar.

 

Sie sah sich in ihrer Vermutung bestätigt, dass ihre Familie in ihr nur eine Hausfrau und Köchin sieht und gar nicht erpicht darauf ist zu wissen, was sie wirklich interessiert und bewegt und was sie, außer Mutter und Hausfrau zu sein, noch alles kann. So beschloss sie kurzerhand ihren Frust in die Welt raus zu schreien und andere Leute mit ihrer Geschichten und Liedern zu ärgern und auf den Keks zu gehen, in der Hoffnung, dass diese gnädiger und huldvoller sind und ihre Kunst zu würdigen wissen!

 



Kathariina über Katharina