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Künstlerin Katharina Fast
Sängerin, Entertainerin, Kabarettistin
Literatur hochdeutsch
Literatur plautdietsch
Übersetzungen
Literatur plautdietsch


Video: "De öle Klock"

Meine Vorfahren waren Mennoniten aus den ehemaligen Gebieten Frieslands, die einst der Einladung der Zarin  Katharina II. folgten und Anfang des 19. Jahrhunderts aus Preußen nach Russland auswanderten. Im westpreußischen Weichseldelta kristallisierte sich die plautdietsche Sprache in der Form heraus, in welcher wir heute noch sprechen, singen und seit neuestem auch schreiben.

 - Siehe unten den Artikel von Peter Wiens „Was ist Plautdietsch?“ -

 

Geboren und aufgewachsen bin ich in Russland, im Gebiet Altai, im Dorf Rosenwald, das dem heutigen Deutschen Nationalen Kreis angehört.

Meine Großeltern wanderten im Jahre 1908 in Folge der Stolypinreformen aus den deutschen Kolonien in der Ukraine in die Kulundasteppe in Westsibirien aus. Im Jahre 2008 fanden in Sibirien, wie auch in Deutschland Jubiläumsveranstaltungen zur Erinnerung an die Gründung der deutschen Dörfer in Sibirien statt. 

 

Da ich Mitglied des Vereins „Plautdietsche Frind“ bin, nahm ich an dieser, wie auch an vielen anderen plattdeutschen Veranstaltungen mit meinem Kabarettprogramm und meinem Gesang plattdeutscher Lieder teil.

 

Meine plattdeutschen Geschichten und Gedichte wurden in deutschspachigen Zeitschriften in Russland sowie in der Zeitschrift „Plautdietsche Frind“ und in der Anthologie: „Ut onsem Lewe“ im Verlag „Tweeback“ veröffentlicht.

 

Im Buch sind viele interessante und lustige Geschichten und Gedichte in der plautdietschen Sproak zu lesen.

 

Das Buch könnt ihr bei mir zum Preis von € 9,95 bestellen.

  

Plautdietsches Literatur-Seminar

 Das 5. Jahrestreffen einer Gruppe deutscher Autoren aus Russland, die im niederdeutschen Dialekt schreiben, fand im September in der Heimvolkshochschule Oerlinghausen statt. Es ist eine lebendige Sprache, aber es ist nicht so einfach deren Laute, auf Papier fest zu
halten, da es nie eine Schriftsprache gewesen ist und auch die Aussprache bei den Deutschen aus Mittelasien, Sibirien oder im Orenburger Gebiet sich etwas unterscheidet.
Trotzdem versuchen die Enthusiasten dieses Dialekt weiter zu pflegen. Das Thema des Seminars war "Plattdeutsch gestern, heute und morgen". Eine Diskussion zum angesagten Problem leitete am ersten Abend Tatjana Klassner, die mit ihrem Mann seit Jahren die berühmt gewordene Anna German Festivals organisiert, 5 CDs mit plattdeutschen Kinderlieder und Gedichten und ein eigenes Buch herausgegeben hat und zusammen mit dem Vorsitzeden des Verein "Plautdietsch Frind e.V." Heinrich Siemens ein russlanddeutsches Lexikon zusammengestellt und veröffentlicht hat.

Katarina Fast ist eine Liedermacherin, Kabarettistin und hat auch ihr erstes Buch in Hochdeutsch vorzuweisen, aber viele ihre Texte singt sie auch in Plattdeutsch. Genauso wie Tina Wedel, die außer eigenen Lieder viele bekannte und beliebte russische und hochdeutsche Lieder ins Dialekt übersetzt und auf CDs aufgenommen hat. Die jährliche „Plattdeutsche Nachmittage“ unter ihrer Leitung hatten ihren Ursprung vor 6 Jahren in Bonn (später regelmäßig in der Vulkanhalle in Kruft) mit dem ersten Treffen einer Bonner plattdeutschen Initiativgruppe, organisiert von Tina Wedel und Agnes Giesbrecht mit Unterstützung des Literaturkreises der Deutschen aus Russland, in dessen Rahmen auch die erste Seminare der „Plauttdietsch Schriewasch“ zustande kamen sowie auch das erste gemeinsame Buch mit niederdeutschen Gedichten, humoristischen und ernsten Geschichten „Ut onsem Leben“ („Aus unserem Leben“). Im vorigen Jahr wurde auf dem Seminar beschlossen, zum Buch noch eine CD mit Texten aufzunehmen, damit man beim Zuhören die Texte mit den Augen verfolgen kann und sich an die Schriftsprache leichter gewöhnt.
Peter Wiens, der Autor des Buches „Amalgam“ mit plattdeutschen und hochdeutschen Gedichten und Prosa war Mitbegründer des plattdeutschen Vereins, hatte vor einigen Jahren erreicht, dass bei der Volkshochschule in Lage ein Plattdeutschkurs angeboten wurde. Er erzählte auch über die bekannteste Klassiker, die im Dialekt geschrieben haben, aus Kanada, wo auch einige Mennoniten - Übersiedler aus Russland es zu Ruhm und Preise gebracht hatten, wie Myriam Töws und Rudy Wiebe, allerdings in Englischer Sprache. Er meinte, dass in Amerika diese Autoren es nie geschafft hatten, sich in eine Autorengruppe zu organisieren, wie es in Deutschland passiert ist. Die Seminaren in Oerlinghausen seien ein echtes Phänomen.
In diesem Jahr wurden nicht nur die mitgebrachte Texte gelesen und besprochen, sondern auch eigene Übersetzungen aus dem Hochdeutschen und Russischen unter dem Motto „übersetz dich selbst“.
Es wird in der Zukunft ein zweisprachiges Buch entstehen, damit so dessen Leserkreis erweitert werden kann. Einige Texte plattdeutscher Autoren, die ins Hochdeutsche übersetzt wurden, kommen auch in den neuen Almanach 2011 „Literaturblätter deutscher Autoren aus Russland“ des Literaturkreises der Deutschen aus Russland. Es entstanden während des Seminars auch spontan geschriebene Texte zu einem bestimmten Thema.
Die im Dialekt Schreibende bezeichneten ihn als ihre sprachliche Heimat - er wurde im Elternhaus gesprochen, hat mit der Geborgenheit der Kindheit etwas zu tun hat. Deshalb entsteht bei solchen Zusammenkünften ein besonders herzliches Klima. Zwei Abende klangen im Kaminzimmer des St.-Hedwig-Hauses lustige Gedichte, vorgetragen von Dimitrij Neufeld, Heinrich Martens, Katharina Peters und Lieder von Irina Heinze, Tina Wedel, Katharina Fast und Ella Deppe, die mit ihren wunderbaren Stimmen zu Gitarre Lieder in verschiedenen Sprachen sangen. Die eingeladenen Gäste waren begeistert und sangen oft mit. Wegen dieser Atmosphäre machen sich die Plattdeutschen oft auf den Weg aus verschiedenen Teilen Deutschlands, weil das Sprechen und Singen in der Mundart der Kindheit der Seele so gut tut.
                                                                 Agnes Gossen, Bonn

  
Plautdietscha Autorenseminar

in Oerlinghausen, 2011

Plautdietscha Autorenseminar
August 2010, Oerlinghausen
 
Die Neue Westfälische verschließt sich nicht der kulturellen Vielfalt Europas und hebt immer wieder auch ganz spezielle Beiträge aus der eigenen Region hervor. Dass die Bergstadt Oerlinghausen neulich Treffpunkt für plautdietsche Autoren aus ganz Deutschland war, ist der NW-Redaktion nicht entgangen. Im Gegenteil: Mit dem hervorragenden Artikel Platt mit Feder (siehe Foto) wird auch eine breitere Öffentlichkeit daran erinnert, dass im Lande Leopolds nicht nur Deutsch gesprochen oder geschrieben wird: Die NW-Wortschöpfung "literatisch" könnte als Beispiel dafür dienen ;-) Oder wurde dieses Wort hier tatsächlich als Adjektiv von Literat gebraucht?
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Wer mehr über die Geschichte, Leben und Kultur der plautdietschen Mennoniten aus Russland erfahren will, wer sich für  plautditsche Lieder und Gedichte und Geschichten interessiert, kann sich gerne bei mir melden. Ich komme gerne mit einem entsprechendem Program zu Ihnen.

 

Auf Anfrage verfasse ich gerne Gedichte, lustige Geschichten, kleine Sketsche oder auch ein individuelles Programm für ihre Feier.

 
Leseprobe /Beispiel 1

Min Rösenwald

Katharina Friesen-Fast

 
Min Rösenwald, etj sei sö foken

em Dröm de lange krome Gous,

de wete Hiesa, blohen Hemmel,

de Apelbeim em wete Glounz!
 

Mo holf sö langsam rand de Tiet do,

do wea de Nuba dien basta Frend,
oum woma Sommauwend sot moun

opm Hof mot Nubasch, en knackt Sut.

 

Von det red moun en dann von dout,

von Niejechtjete enem Darp,

moun plüdat jeren en gouns vell,

doch wea dout oules gonech schlemm.

 
Moun wea nü meid, tefred en rühech,

moun houd em Dach sö vell jeschouft,

dout Veih, dout houd moun oul berühecht,

de Tjena oul te Schlup jebrocht!

 

Dout wea em Darp sö stell, sö friedlech,

blös han en wada balld ein Hund,

de Loft, die retjt ne Ed en Blöme,

en von gounz Wiet hed moun ein Leit.

 

De Dere bruckt moun nech töschlüte,

moun trüd de oundre sö aus sech,

tjein Framda wurd em Hüs nenkrüpe,

dann schließlech wea moun unja sech!

 

Wö wea wie doumouls jung en jletjlech,

sö vone eschte Leiw berüscht.

Wea vonem eschten Kuss moun schwendlech,

öda wea dout de Farjaschloft?
 
De Tjast ved moum mot´m gounze Darp,

en fred sech motem jungen Poa,

moun dounzt en sung de holve Nacht,

dei wea sö meld en Sternenkloa!

 

Doa wea de Wenta wet en kolt,

em Farjo feild moun sech sö jung,

heit wea de Somma, de Hofst üt Gold,

de Loft jesund, de Ed sö bunt!

 

Nü send wie em „jelöbte Lound“

en habe, wout sech wenscht dout Hout,

doch send wie jletjlecha ous donn,

ous lewd wie noch en Rösenwould?

 

Nü sent wie ene Welt vestreht,

en setje he ons schworet Jletj,

din Lecht es en min Hout jebrennt,

hea es din Plotz, min Rösenwald!

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Leseprobe /Beispiel 2
 
„Miene Beldabuckfemilje“
 

- Dankschein Lida, etj free mie, dout dü ounjetlenjat hast. Wie wore onbedenjt vesetje tem Kloussentraff te kumme, etj frej mie seija, endlech mul wada jünt oule te seine! - Meind etj lostech en leed langsam dout Telefon han. – Ein Jletj, dout etj noch twei Mönate Tiet hab!- wea min eschta Jedanke.

 

Ous wie ver fief Joa onsen Klossentraff houde, wäre de meschte Frühes oul Ömas en präsenteede stolz Belda vone ere Tjenja ere Fämiljes, uba wout noch veel wechtja wea, Belda vone ere Gröttjenja! Dridjasch Liestje houd segoa fief Belda von ehre fief Gröttjenja, dei op Toptjes soute, met! En wout houd etj vetewiese? Ous etj stolz vetald, dout miene Dochta studiere deid, fruch moun mie, ous dei oul befried we, en ous etj oul Grottjenja hab. Mie wort kloa, dout bie de Meneste noch ema dout Wechtechste es, dout dout Tjent, sö hostech aus mejlech unja de Haube tjemt en ve Fämiljenuwouss sorcht!

 

Leida wäre miene Tjenja ema noch nech befriet en Entjeltjenja wäre uk ema noch necht en Secht. Dem wuhl etj nü nuhalpe. Det mul wurd etj uk voller Stolz mien Gröttjent presentäre en dotö uk noch dout stroumste en tjletjste von oule!

 

Etj kunn mie noch te göt erennere, unja wö einem enormen Druck de Metjes en Russlaund stunde! – En Metje, sö pflejde de ällere Frühes te saje - mot mot achten vone Goss sene! Dobie sul sei schemsch sene, en jeduldech lure, bot sech eina funk, dei oum ere Hound ounheld. Alsö kun etj fröh sene, ous etj mie mot dreientwentech Joh endlech befried, dout sech ein Domkopf jefunge houd, dei dese sö te saje holffedrejde Frucht noch ophewd! Somеt hоud etj endlech, sö te saje, de jratste Aufguv ve mien Lewe jefunge und sull nü quasi min Lewe lang doufee dankboa sene, dout etj von nü oun dout Privieleg besaut, mienem Moun te bewousche, te bekoucke, siene jriese Socke opterieme en jiedret Joa einem Schreihouls dout Lewe te schenjtje, wiels min Moun onbedenjt sö veel Sehns habe wull, doutet fe eine Fötbollmounschouft retjt. Etj durf von nü oun jletjlech sene, wann etj ounstoutt Dankschein, fouls mienem Moun min Ete schmatjt, sien soutet Relpse hed. Nu ein poa dutzend Relpsa en twei Tjenja wurd mie kloa, dout miene Dankboatjet sech en Jrenze hält en wann etj gounz ehrlech sene soul ewahoupt nech 0pkume well. Mie wurd kloa, dout nech etj dankboa sene sull, sonda mien Moun. Wu wurd hei sonst eine Tjetjsche, eine Putzfrüh en ein Tjanjmetje en eine Person, dei am nech ein kromet Kepitje kostet, fenje?Sö einem Druck wuhl etj miene Dochda nech ütsate! En mien Sehn wull von Früh en Tjenja uk noch nuscht here! Alsö musst etj mie woll miene Beldabuckfämilje mot Entjeltjent oum Computer boustle! En sö muk etj mie oune Oubet!

 

Göt, dout etj mie motem Fotoshop schein üttjand. Dout wurd sech nü betuldt mouke, dout etj onse öle Fämiljebelda mot dem Programm beobet houd. Etj tjetj de Tjastenjsbelda von miene Plemenjets en Nechte derch, om einen poussenden Briegoum ve miene Dochda te fenje, üba tjeina jefoll mie sö gounz, dann koum mie dout Beld von miene Oubetskollegin unjre Uge – de é Briegoum wea de poussendsda ve miene Dochda! Hei wea gröt, sach nech blös stroum, uba uk seija enteleggent üt. Etj scänd dout Tjastenjsbeld en dout schmockste Beld von mine Dochda en, en muck mie oune Oubet. Aus eschtet schneit etj dout Jesecht vone Brüt rüt, en kopeed doa dout Jesecht von miene Dochda nen. En poa Uwends ounstrenjde en jenowe Oubet en tjeina wurd motje, dout´dout Tjastenjsbeld von miene Dochda eine Fotomontage es. Wö schein, dout det söne Computerprogramme jeft!

 

Dann socht etj mie ütem Internet noch en poa schmoke Belda von min ütjedochdes Entjeldochdatje rüt: eint, dout ahr aus ein seitet freschjeburenet Tjenjte wiest, dann eint, op dem sei en betjstje jrata opem Toptje set, en ein stroumet Beld op dem teseine es, wö se mot Jeschenjtje unjrem Wiehnachtsböm speelt. Ne stroume Freundin ve mienem Sehn socht etj uk noch em Internet üt. Te göda latzt ewalajd etj mie, wout de Moun von miene Daochda en de Freundin von mien Sehn beruflech deide, en docht mie noch ein poa lostje Fämiljejeschechte üt.

 

 Nü muss etj blös noch mienem Moun dotö brenje mettemocke. Dotö mot etj saje, dout de Behauptenj - de Frühes send Plüdatousche - gonech stemmt. Mienem Moun douf etj tjeine Jeheimnesse ounvetrühe, dei veploppad sech doch ema. Hei es sö stolz, dout etj am ein Jeheimnes ounvetrüht hab, douta futz domet ounjewe mot. Na jo, sö sent de Manna evens.

 

- Wout hast dü die mul wada ütjedocht? – meind min Moun skeptisch. – Dout flecht doch oules auf! – Necht, wann dü die necht veplopascht en kratjt dout vetale wouscht, wout uk etj! – En wann etj en betjstje ütdrenjtj, en mie vejet? – Vesetj blös, dann schriew etj ewa die en Buck! – Schein, schein – gouv mien Moun nu. Etj frog mie werom hei sö veel Angst havt, dout etj ewa am ein Buck schriev, wann etj doch - sö ous hei ema behauptet - mot dem basten Moun ope Welt, die tjeine Fella haft, befriet sie?

 

De gröte Dach koum! Etj vorf mie verhee de groe Hoa, trock mien stroumstet Tjleid oun, druch mine Tjrechsbemuhlenj op, doumet oula de jung jeblewne Öma bewundre kune! Dout Klousstraffe ewatroff oul miene Erwartenje: wie lachte veel, dounzte, sunge öle Jügendleida en vetalde veel ewa ons en onse Fämiljes. Wout uba oum wechtechste wea - etj kunn metrede! Etj wea fe Jletj opem sevende Hemel: oula funge min Entjeldochdatje zokaseit en bezaubernd, en dout Tjastenjsbeld von miene Dochda en dem Schweasehn wundastroum! Etj tjrech veele Komplimente, dout etj noch gounech ous eine Öma, sonda eija ous ne gounz junge Früh ütsach! Wout koun moun sech ous Früh noch betret wensche? Miene lostje Fämiljejeschechte, koume sö göt oun, dout etj langsam selvst ounfong te jleiwe, wout etj vetald! Min Moun wea uk gounz lostech – etj hupt, dout hei sech nech veplopad houd – denn hei houd, wö´t nech schwo te ertjane we, en betjstje te Deip ene Buddel nenjetjtjt.

 

- Hast dü uk wertlech tjeinem wout von onse tjline Fluntjerei vetald? – fruch etj mienem Moun om oundren Dach, ous wie ne hüs fuhre. – Ach wou, mok die tjeine Sorje! Bie mie send diene Jeheimnesse secha, etj wurd die doch niemuls verude – meind hei te mie, uba siene Uge sach etj oun, dout hei vesocht, von mie wout te veheimleche.

 

Eine korte Tiet luta, tjlenjade op eimuls ema meija Schölfreundennen bie mie oun en fruche, ous sei opem Wach ne de Ostsee bie ons vebiekumme kunne. Etj feild mie en mienen Vedacht bestetecht. Oula wule op eimuls miene Dochda en ere Fämilje tjanelehre en min Entjedochdatje bewundre. Sö dout miene Dochda mot ere imaginäre Fämilje en desem Joa oul veijamul Urlaub jemockt habe. En Monte Carlo, oune Französesche Rievera, en Monaco en én Schottlound, en drei Wetjenj en Florenz, Paris en Sankt-Petersburg vebrocht habe!

 

PS. Wann jie ene nächste Tiet ene Betjalovtjes ein Buck von Tina de Gröte mot dem Titel: „Manna – dout schwacke Jeschlacht“ seine, wurd etj jünt rude, nech knüsrech te sene en dout Buck ounbedentj tjeipe! Etj garantee jünt, dout jie Frühes uba kratjt sö uk jie Manna jünt seija amüsiere wore en veel Niejechtjete ewret schwacke Jeschlacht erfohre wore!

 Veel Spuss bim Lese!

                                        Geschrieben von Katharina Friesen-Fast

Mini-Beschreibung: Plautdietsch ist die ursprüngliche Muttersprache der Russland-Mennoniten, in englischsprachiger Literatur auch "Mennonite Low German" genannt. Entstehungszeit/-ort: in der (Nach-) Reformationszeit im damaligen Westpreußen.
 

 Aktuelle Sprecherzahl : ca. 500.000 (davon ca. 200.000 als Aussiedler" in Deutschland) Siedlungsgemeinschaften heute in: Deutschland, Brasielien, Bolivien, Paraguay, Uruguay, …
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Was ist Plautdietsch???
von Peter Wiens

Die Sprachinselmundart Plautdietsch ist die Umgangssprache fast aller Russland-Mennoniten. Von Linguisten wird dieser Dialekt bzw. diese Sprache als niederpreußische Varietät des Niederdeutschen bezeichnet, die sich im 16. und 17. Jahrhundert im westpreußischen Weichseldelta herausgebildet hat. Viele Anhänger der im Zuge der Reformation entstandenen protestantischen Freikirche der Mennoniten - benannt nach dem holländischen Reformator Menno Simons aus der Bewegung der Wiedertäufer - siedelten sich in dieser Gegend an und ließen die mitgebrachten Mundarten in Anlehnung an die neue (sprachlich ähnliche) Umgebung zur neuen Umgangssprache werden. Gleichzeitig wurde das Niederländische als Kirchensprache beibehalten. Plautdietsch ist also vor ca. 400 Jahren im Mündungsgebiet der Weichsel bei Danzig entstanden.

Auf Einladung von Katharina II. bzw. Paul I., also Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts, wanderten Tausende dieser Mennoniten von Westpreußen nach Südrussland aus. Die neuen Siedler niederländisch-niederdeutscher Herkunft - versehen mit Privilegien wie Religionsfreiheit und der Aussicht auf Landerwerb - sollten die von den Türken zurückeroberten Landstriche urbar machen und den ukrainischen Nachbarn als Muster-Landwirte dienen. Im Laufe einiger Jahrzehnte gründeten die Russland-Mennoniten in ihrer neuen Heimat am Dnjepr zwei große "Mutterkolonien" mit insgesamt fast hundert Dörfern. Die erste, auch "Alt-Kolonie" genannt, ist als die Chortizaer Ansiedlung bekannt geworden. Heute ist dort die ukrainische Großstadt Saporoshje. Das zweite mennonitische Siedlungszentrum, entsprechend als "Neu-Kolonie" bezeichnet, lag an einem kleinen Fluss namens Molotschna und wurde daher Molotschnaer Ansiedlung genannt. (Im Jahr 2004 fanden dort Jubiläumsveranstaltungen zur Erinnerung an die Gründung im Jahre 1804 statt.) In diesen Kolonien wurde ziemlich bald der Landmangel, der aus der Erbteilungstradition her rührte, zu einem großen Problem. Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (und später) entstanden daher unzählige "Tochterkolonien", die über weite Gebiete des Russischen Reiches verstreut lagen.
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Am 02.04. macht Tatjana Klassner wieder einen plautdietschen Anna-German-Festival in der Festhalle Everswinkel: Alverskirchener Straße 14, 48351 Everswinkel.

Ich bin auch mit einem neuen Kabarettstück: "Ountje´s Karierre em Bundesdach" und einigen Liedern dabei. Bitte weitersagen an Freunde und Bekannte. Entiritt 10,- Eur