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Künstlerin Katharina Fast
Sängerin, Entertainerin, Kabarettistin
Literatur hochdeutsch
Literatur plautdietsch
Übersetzungen
Übersetzungen

Da ich dreisprachig aufgewachsen bin – plattdeutsch, hochdeutsch und russisch – beherrsche ich alle drei Sprachen ziemlich gut. Ich habe schon viele russische Lieder, Gedichte und Theaterstücke bekannter russischer Autoren sowie auch literarische Werke meiner Kollegen aus dem Literaturkreis ins Deutsche oder Plattdeutsche übersetzt.

 

Gerne übersetze ich auch Ihre Gedichte, Lieder, Geschichten, Referate, Korrespondenz etc. aus dem Russischen ins Deutsche oder auch aus dem Deutschen ins Russische.


 Preis auf Nachfrage (auf jeden Fall günstger, als bei anderen Anbietern und dennoch auf hohem sprachlichen Niveau)

 

Hier einige Beispiele meiner Nachdichtungen und Übersetzungen:

 
 
Beispiel 1

 Грузинская песня

Булат Окуджава
 

Виноградную косточку в тёплую землю зарою

и лозу поцелую, и спелые гроздья сорву,

и друзей созову, на любовь своё сердце настрою,

а иначе зачем на земле этой вечной живу?

 

Приходите-ка гости мои на моё угощенье,

говорите мне прямо в лицо кем пред вами слыву.

Царь небесный пошлёт мне прощенье за прегрешенья,

а иначе зачем на земле этой вечной живу?

 

В чёрно - красном своём будет петь для меня моя Дали,

в чёрно - белом своём преклоню перед нею главу,

и заслушаюсь я и умру от тоски и печали,

а иначе зачем на земле этой вечной живу?

 

А когда заклубится закат по углам заметая,

пусть опять и опять проплывут предо мной в наяву –

белый буйвол и синий орёл и форель золотая

а иначе зачем на земле этой вечной живу?

 
 
Das georgische Lied

Text und Musik: Bulat Okudjawa

Nachdichtung: Katharina Fast

 

Eine Weinrebe pflanze ich in meinem Garten,

wenn die Trauben dann reif sind, pflück´ ich sie im Morgengrau,

stimm mein Herz ein auf Liebe, ruf´ all meine Freunde zusammen,

denn wieso leb ich sonst auf der ewigen Erde, wieso?

 

Kommt zu mir liebe Freunde, und kostet mein Wein und mein Essen,

sagt mir offen und ehrlich was mache ich richtig, was falsch?

Unser himmlischer König schenkt mir die Vergebung der Sünden,

denn wozu leb ich sonst auf der ewigen Erde, wozu?

 
Im rot-schwarzen Gewand sing ich Liebster für dich meine Lieder,

in Schwarz-Weiß sitzt du vor mir und hörst mir verzaubert zu

und wir sterben zugleich voller Sehnsucht und voller Liebe,

denn wozu leb ich sonst auf der ewigen Erde, wozu?

 

Wenn die purpurne Sonne am Firmament nimmt von uns Abschied,

ziehen an mir vorbei, so wie in einem seltsamen Traum,

weiße Büffel und goldne Forellen und blaue Adler,

denn warum leb ich sonst auf der ewigen Erde, warum?

 
Beispiel 2
 

Романс: "Белая акация"


Ночь напролёт соловей нам насвистывал,

город молчал и молчали дома.

Белой акации гроздья душистые

ночь напролёт нас сводили с ума.

 

Сад весь умыт был весенними ливнями,

в тёмных оградах стояли дома.

Боже какими мы были наивными,

как же мы молоды были тогда!

 

Годы промчались седыми нас делая,

где белизна этих веток живых?

Только зима да метель эта белая

напоминают мне всё же о них.

 

В час когда ветер бушует неистово,

с новою силою чувствую я

- Белой акации гроздья душистые

неповторимы, как юность моя!

 
 
RomanzeWeißeAkazie

Nachdichtung: Katharina Fast

 Die ganze Nacht sang die Nachtigal Lieder uns,

leis´ schlief die Stadt in den Fängen der Nacht.

Die weiße Akazie duftete schwer und süß,

ihr Blütenduft raubte uns den Verstand.
 

Im Frühlingsregen die Obstbäume leuchteten,

durch Wasserpfützen wir liefen barfuss.

Der Mond und die Sterne im Wasser sich spiegelten

- wie waren wir damals jung und naiv!
 

Die Zeit flog vorbei, streute Silber uns in das Haar,

wann ist das Weiß jener Blüten verwelkt?

Nur noch der Schnee und der Sturmwind erinnern stark

an jene Zeit, die vom Winde verweht.

 

Und wenn der Sturm tobt und jault wie ein wildes Tier,

wie damals will ich verliebt sein, verrückt!

Doch sind die Blüten verweht von dem Sommerwind

und unsre Jugend kehrt nie mehr zurück!

 
 
        Beispiel 3
 

Leseprobe der Übersetzung des Buches der Autorin Mila de Luna:

 
„Deutsche Leidenschaft mit russischem Akzent“

„Немецкая страсть с русским Акцентом“

 

Jeden Tag verbrachte ich mit Arbeitssuche. In meiner Situation war es Lebensnotwendig. Der Sozialarbeiter, den ich um Hilfe gebeten hatte, stellte mir eine Bewerbungsmappe zusammen. Ich machte Kopien und verschickte sie in verschiedene Firmen und bewarb mich für die Stellen der Putzfrau, Tellerwäscherin oder Pflegerin…Ich bekam zwar Einladungen zum Vorstellungsgespräch, aber nach dem zweiten Gespräch war mir schon klar, dass meine Chancen eine Stelle zu finden und sei es nur als Tellerwäscherin, gleich null waren. Sobald man mein miserables Deutsch hörte, bekam ich die übliche Floskel:   - „Es tut mir Leid…“ zu hören. Klar tat es denen, im Gegensatz zu mir, überhaupt nicht leid. Ich war am Rande der Verzweiflung, als Alena, meine frühere Nachbarin aus dem zweiten Lager, unerwartet anrief.

- Brauchst du eine Arbeit? – fragte sie mich ohne lange um den heißen Brei herum zu reden.

- Es ist zurzeit mein einziger Gedanke! – frohlockte ich, aber meine Stimmung knickte gleich wieder ein.

- Die nehmen mich bestimmt nicht, mein Deutsch ist zu schlecht.

- Unsinn! Olga, meine Verwandte, meint, dass man dich nimmt, wenn sie dich empfiehlt. Sie hat eine andere Arbeitsstelle gefunden, kann hier aber nicht weggehen. Der Chef verlangt laut Vertrag, dass sie weiter arbeitet bis sie eine Austauschkraft findet. Je schneller sie jemanden findet, desto schneller kann sie kündigen. Las es dir durch den Kopf gehen. Davon profitiert ihr beide – du genau so wie sie.

Ich schrieb mir Olgas Telefonnummer auf und am nächsten Tag ging ich mit ihr in ihre Firma. Diese Arbeitsvermittlungsagentur vermittelte Putzkräfte zur Reinigung von Büroräumen und Gebäuden.

Der Chef schien auf den ersten Blick ein gutmütiger Herr zu sein.

- Herr Brand, - stellte er sich vor und erforschte aufmerksam mein Gesicht.

- Ich möchte so gerne arbaiten, - sagte ich bittend, die extra am Vortag auswendig gelernte Phrase, ohne mich vorher vorzustellen. Er sagte was.

- Das ist lobenswert, - verstand ich. Der Chef lächelte und schaute mich weiter musternd an, während er sich an den Tisch setzte. Dann drehte er sich zu Olga und fragte:

- Was ist sie von Beruf?

- Mein Gott, - dachte ich, - er hat gemerkt, dass ich deutsch nicht verstehe und hält es nicht einmal für nötig mit mir weiter ein Gespräch zu führen, und wie ein Ertrinkender, der sich an den Strohhalm klammert, platzte es aus mir raus:

- Ich bin fleißig. Ich schnell doitsch lernen. Helfen sie bitte. Somit hatte ich meinen Wortschatz ausgeschöpft und ich verstummte. Am liebsten wäre ich vor Scham und dem Gefühl Minderwertig zu sein im Boden versunken. Meine Wangen glühten, der Hals kratzte, als ob mir jemand die Kehle zudrückte. Herr Brand hatte wohl meinen Gemütszustand bemerkt und fing an in der Schublade des Schreibtisches zu wühlen, um mich wohl nicht weiter in Verlegenheit zu bringen.

- Reg dich nicht so auf, - flüsterte Olga, die Pause nutzend, - er ist ein gutmütiger Onkel, der nimmt dich, wirst schon sehen. Hier haben schon ganz andere angefangen und jetzt beherrschen sie die Sprache nicht viel schlechter, als die Deutschen. 

Schweigend blätterte der Chef in einem Aktenordner, er brauchte die Zeit wohl, um eine Entscheidung zu treffen. Als er ihn von Anfang bis zum Ende durchgeblättert hatte, schlug er ihn zu und warf ihn in die Schublade. Er schaute mich erneut aufmerksam an, dann Olga und sagte zu ihr:

- Ich stelle sie ein, wenn sie mir verspricht pflichtbewusst zu arbeiten und sich bemühen wird die deutsche Sprache zu erlernen.

Olga wollte mir das Gesagte gerade übersetzen - aber eher erratend, als verstehend, was er sagen wollte - versicherte ich ihm in meinem gebrochenen Deutsch:

- Ich sehr gut arbaiten! Doitsch schnell lernen, - und, um überzeugender zu wirken, hob ich den Daumen hoch.

 - Okay, - lächelte Herr Brand.

 

Ich ging fröhlich eine Melodie summend nach Hause. Ist das Leben schön! Ein arbeitender Mensch wird hier in Deutschland ganz anders behandelt. Vielleicht lässt sich so auch schneller mein Problem mit Arnold lösen.

 

Schneidender Spiritusgeruch schlug mir in die Nase, sobald ich die Wohnung betrat. Arnold hatte sich mit seinen Saufkumpanen in der Küche breit gemacht. Als er mich sah, meinte er frech:

- Meine zweite Hälfte ist gekommen! Jetzt kann sie uns Essen machen.

- Am liebsten hätte ich in seine trunkene Visage gespuckt. Aber ich zeigte ihm nur den Mittelfinger, ging in mein Zimmer und schloss ab. Gott sei Dank, dass in jede Zimmertür in Deutschland ein Schloss eingebaut ist. 

- Komm sofort zurück! – brüllte Arnold. Zum Glück beruhigten ihn seine Saufkumpane:

- Schrei nicht so laut, sonst ruft sie noch die Polizei.

- Ich werde mich später noch mit ihrer Erziehung beschäftigen! – Arnold schlug mit der Faust auf den Tisch.

Ich lag angezogen auf dem Bett. Wann hört dieser Alptraum meiner Pseudoehe endlich auf? – dachte ich wehmütig. Ich machte die Augen zu und versuchte die schweren Gedanken wegzuscheuchen, aber sie summten in meinem Gehirn, wie lästige Fliegen. Zu frisch war noch der Vorfall, der sich vor fünf Tagen ereignet hatte. Ohne anzuklopfen und um Erlaubnis zu bitten, war Arnold –mit nacktem Oberkörper, nur in dünne Jogginghosen gekleidet - früh morgens in mein Zimmer reingeplatzt.

- Heute, und jedes Mal Anfang und Mitte des Monats musst du deine eheliche Pflicht erfüllen, - meinte er frech.

- Schuft, - meinte ich nur verächtlich, drehte ihm den Rücken zu und deckte mich bis zum Kopf mit der Decke zu. Schweigend kam er ans Bett und riss die Decke weg. Mit aller Kraft schlug ich mein Bein in den Bauch meines „Mannes“ und sein mickriger Körper ging zu Boden.

- Schlampe, - fluchte er und fügte hinzu: - Na warte, mal sehen, wie du bald gurren wirst Täubchen. Du wirst von selbst zu mir kommen und wie die letzte Nutte, mir deine Dienstleistungen anbieten!